PCR-Test-Priorisierungen: AWO ruft zu klugem Handeln auf

Marco Brunotte, Geschäftsführer der AWO Niedersachsen LAG und derzeit Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege, äußerte sich zu den angekündigten Priorisierungen bei PCR-Tests: „Die zu geringen Kapazitäten für PCR-Testungen sind die nächste bittere Botschaft in der Pandemie. Der nicht erfolgte Aufbau der Testkapazitäten kann nach zwei Jahren Pandemie nur mit mangelhaft bewertet werden. Mit diesem Mangel müssen wir jetzt umgehen, eine kluge Priorisierung der Testauswertungen ist dabei der einzige Weg. Der derzeit diskutierte Vorschlag geht nicht weit genug.“

Brunotte begrüßt die Priorisierung von Risikogruppen sowie Personal in Krankenhäusern und der Altenpflege, fordert aber, kritische Infrastrukturen und die Erbringung von medizinischen und Reha-Leistungen in die Priorisierung mit aufzunehmen und Kinder und Familien nicht aus dem Blick zu verlieren. „Wir sind besonders schutzbedürftigen Gruppen zuerst verpflichtet, um Leben zu retten. Gleich der nächste Blick muss aber dem Erhalt unserer gesellschaftlichen Strukturen sowie den mittel- und langfristigen Folgen dienen“, so Brunotte. „Arbeitnehmende in Kindertagesstätten und Schulen, bei Feuerwehr und Polizei sind für das Funktionieren unserer Gesellschaft unerlässlich. Dem muss auch bei den Priorisierungen der PCR-Tests Rechnung getragen werden. Hier muss dringend nachgebessert werden.“ Brunotte fügt hinzu, dass es auch mittel- und langfristig zu negativen Auswirkungen kommen kann, wenn beispielsweise eine erforderliche Reha-oder Kur-Maßnahme aufgrund fehlenden PCR-Tests nicht angetreten werden kann: „Solche langfristig negativen Auswirkungen müssen vermieden werden. Deswegen sind zusätzlich alle Personen in die Priorisierung aufzunehmen, bei denen eine PCR-Testung für die Teilnahme an einer Reha-Maßnahme, Mutter-Kind-Kur oder ähnlichem erforderlich ist.“

Hannover, 24.01.2022. 1917 Zeichen